Die IPA Verbindungsstelle Aschaffenburg
Das Streben nach internationalen Kontakten und Verbindungen ist in der Polizei nicht neu. Im
dienstlichen Bereich, wie auf freundlicher, kollegialer Basis, lagen die Anfänge
dieses Strebens in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg.
Verwirklicht werden konnten diese Gedanken aber erst nach dem letzten
Weltkrieg. Nach der Gründung der Deutschen Sektion und der Bayerischen
Landesgruppe im Jahre 1955 entstand auch im Jahre 1959 aus der Verbindungsstelle
Nordbayern eine eigenständige Verbindungsstelle Unterfranken mit den Bereichen:
Aschaffenburg , Schweinfurt und Bad Kissingen mit Sitz in Würzburg. Die
räumliche Entfernung nach Aschaffenburg und die damit schwierige und aufwändige
Betreuung förderten den Entschluss nach Selbständigkeit.
Unter den Augen des Generalsekretärs J. Ternes, des Landesgruppenleiters Hermann Ferstl, der
Vorstandschaft der Verbindungsstelle Würzburg mit Erich Scholz sowie einer
Abordnung aus Mainz, die die Patenschaft übernommen hatte, entließ man mit
vielen Glückwünschen Aschaffenburg in die Selbständigkeit.
Aschaffenburg wurde am 05.12.1980 die 13. Verbindungsstelle in Bayern.
Die Gründungsversammlung wählte Berthold Schlotzhauer zum Verbindungsstellenleiter, der schon zur damaligen Zeit kein Unbekannter in der
IPA-Welt war. Ihm zur Seite gestellt waren Winfried Roth und Michael Barnetzki.
Obwohl bereits Kontakte im benachbarten Ausland bestanden, versuchte man zunächst in den eigenen Reihen die Beziehungen auszubauen und zu festigen. Wusste man doch, dass Kameradschaft und Freundschaft in der Verbindungsstelle auch die gewünschten Kontakte in der gesamten IPA brachten.
Es gab im Laufe der Jahre viele Veranstaltungen, die unter der Rubrik ;gelungen verzeichnet wurden. Leider gab es auch Zeiten der großen Enttäuschungen, und mancher der Verantwortlichen
spielte mit dem Gedanken seine IPA-Arbeit aufzugeben.
Hinzu kam im Januar 2000 der Schock des plötzlichen Todes von Berthold Schlotzhauer, dem Gründer und
langjährigen Vbst. Leiter. Er war einer der Wenigen, die auch versuchten die Ziele der IPA vorzuleben. Wer ihn kannte wird dies bestätigen.
Die einst junge dynamische Truppe aus Aschaffenburg kam nun auch in die Jahre. Abnutzungserscheinungen machten
sich breit, mangelnder Zuspruch und Unterstützung bei den Planungen,
Desinteresse bei vielen der Mitglieder.
Nach einen Jahr des Grübelns versuchte man sich in einer Sitzung Klarheit darüber zu beschaffen, wie es weitergehen könnte.
Rolf Sawatzki , langjähriger Wegbegleiter v. Berthold Schlotzhauer war es dann,
der zusammen mit Ernst Spinnler, Peter Göller und Michael Reis sich den
Geschicken der Verbindungsstelle annahm. Ein nicht einfacher Schritt in Hinblick auf die immer anspruchsvollere und übersättigte „Spaß-Gesellschaft“.
Bislang läuft es auch nach dem Jahr 2000 für die Vbst. recht ordentlich. Man sollte zufrieden sein, wobei die Empfehlung von 1997 im Wertheimer Grundlagenpapier (die der kränkelnden IPA auf die Beine
helfen sollte) nicht umgesetzt wurden bzw. konnten. Viel Papier - ein kurzes
Strohfeuer. Auch das Hauptaugenmerk in der Werbekampagne, nur gerichtet auf die
magische Mitgliederzahl 60.000 war sicherlich ein zu überlegender Weg
Neumitglieder zu gewinnen. Aber eben nicht auf „Gedeih und Verderb“.
Wie bei allen größeren Institute u. Vereinen, ebenso in der Politik wird seit Jahren groß von der Globalisierung und der multikulturellen Wegbeschreibung gesprochen. Jeder versucht hierbei
zwanghaft ein wenig Kolonialarbeit zu betreiben, wobei aber die eigenen
Schwierigkeiten und Probleme vor Ort nicht wahrgenommen werden. Viele der
Gründungsvereine sind überaltert, haben Nachwuchsprobleme, sind starr im Inhalt,
leben von der Automatik. Hier anzusetzen wäre vordringlichste Aufgabe der IPA.
Die Vbst. Aschaffenburg mit ihren 239 Mitgliedern versucht, wenn auch in kleinen Schritten, zu dem Eigentümlichen zurückzukehren. Man orientiert sich immer noch an den Zielen der IPA und
versucht den Ansprüchen gerecht zu werden. Die Verbindungsstelle Aschaffenburg
liegt am bayer. Untermain, genauer gesagt im Mainviereck, unweit zu unseren
IPA-Freunden nach Baden-Württemberg und Hessen. Die Stadt Aschaffenburg,"Pforte zum Spessart" oder auch "bayer. Nizza" genannt, hat für Besucher viel zu bieten. Dabei steht der Spessart und die Städte Alzenau, Mespelbrunn, Obernburg, Miltenberg und Amorbach in keinster Weise hintenan.
Rolf Sawatzki